Heja Sverige Buochs
Volvo & Saab-Show auf der Seepromenade wurde zum Dorffest
Die Ausstellung vom 25.8.2024 zog zahlreiche Fans und Schaulustige an.
Speziell gefeiert wurden zwei bis heute beliebte Modellreihen: 50 Jahre Volvo 200, 40 Jahre Saab 9000.
Mit starken, schönen, schnellen Schiffen eroberten sturmerprobten Wikinger einst Küste um Küste und Insel um Insel. Die Schweiz – und die Herzen der Schweizer:innen – erobern die nach wie vor qualitätsbewussten, friedlich gewordenen Nordländer seit den 50er Jahren mit einer Flotte, die auf Rädern daherkommt.
Die zeitlos-zurückhaltende Eleganz, Verlässlichkeit, Praktikabilität und hohe Ingenieurskunst, welche für die Sicherheit wiederholt Massstäbe gesetzt hat – diese und viele weitere Gründe bescheren den Marken Saab und Volvo nicht nur viele fahrende Fans. Auch die Allgemeinheit verbindet positive Emotionen und Erinnerungen mit diesen alltagstauglichen Fahrzeuge aus dem hohen Norden.
Die IG Swiss Volvo und die Saab Community luden am 25.8.2024 alle Freund:innen skandinavischer Klassiker nach Buochs ein, um zu staunen, flanieren und zu geniessen.
Über 100 Fahrzeuge der Marken Volvo und Saab – vom Old- zum Youngtimer – sowie ein Stand mit Zimtschnecken und Modellautos machten es möglich: Man brauchte nur ein bisschen zu blinzeln… und schon fühlte sich Buochs wie Bullerbü an, und das Hotel Rigiblick hatte plötzlich Ähnlichkeiten mit Pippi Langstrumpfs Villa Kunterbunt.
Der malerische Standort am sanft geschwungenen Seeufer mit dem prächtigen, 1915 erbauten Jugendstil-Hotel und seinem blühenden Garten erinnerte sogar an den berühmten Concorso d’Eleganza um die Villa d’Este am Comersee.
Von Stephan Würsten und Caspar Türler. Fotos: Caspar Türler
Dank der guten Wetterentwicklung wurde die Volvo- und Saab-Classic Car Ausstellung „HEJA SVERIGE“ auf der Seepromenade von Buochs zum wahren Dorffest. Nicht nur die Aussteller:innen und Angehörige mit ihren Autos hatten Freude, dass sich der Regen noch vor dem offiziellen Start des Events verabschiedete, sondern auch sehr viele Besucher:innen, Freunde und Fans von nah und fern waren vom festlichen Stelldichein am Vierwaldstättersee begeistert.
100 auserwählte Klassiker der schwedischen Automarken VOLVO und SAAB durften am vergangenen Sonntag das schöne Ambiente des Quais in Buochs, um sich dem Publikum zu präsentieren. Der Organisatorin IG SWISS VOLVO ging es vor allem darum, die Akzeptanz des rollenden Kulturgutes vom Typ „Veteranenfahrzeug“ bei weiten Kreisen der Bevölkerung zu stärken.
Nicht zu unterschätzen ist auch der sozialpolitische Effekt solcher Veranstaltungen, wo sich Interessierte und spontan Anwesende austauschen können. In einer Zeit, wo laufend Poststellen geschlossen werden, Läden im Dorfkern gegen Online-Händler und Einkaufszentren unterliegen und viele Restaurants für immer dicht gemacht haben, werden solche Begegnungsmöglichkeiten wichtiger.
Vom Säugling bis zum 90-Jährigen war am Anlass denn auch alles vertreten. Ein gekrümmt gehender, aber breit grinsender Pensionierter machte gar Anstalten, seinen Stock fortzuwerfen: „wenn ich DIESE Autos sehe, fühl‘ ich mich gleich wieder jung!“
Die Sonderthemen „50 Jahre Volvo Serie 200“ und „40 Jahre Saab 9000“ standen im Mittelpunkt der Ausstellung. Entsprechend konnten auch zahlreiche und unterschiedliche Modellvarianten der beiden wichtigen Fahrzeugserien begutachtet werden. Star in der Manege war aber der INDIGO 3000 aus Schweden, eine Roadster-Rarität auf Volvo-Basis.
Die erfolgreiche Bilanz vom Sonntag und die hervorragende Zusammenarbeit mit den Gemeindebehörden von Buochs, der Kantonspolizei Nidwalden und natürlich den Sponsoren Auto-Center Durrer in Alpnach, Belmot-Oldtimerversicherungen und Midland-Oil bewegt die IG SWISS VOLVO und die beteiligte Saab Community dazu, den tollen Event in zwei Jahren am gleichen Standort zu wiederholen.
50 Jahre VOLVO 200
Warum sind klassische Schwedenautos heute noch verbreitet? Weil sie alltagstauglich, verlässlich und nordisch charmant sind. Die Volvo und Saab der späten 70er, 80er bis Mitte der 90er, einst als unspektakulär angesehen, sind durch ihre unaufgeregte Zeitlosigkeit Sympathieträger und in Liebhaberkreisen Kult!
Die Serie 200 feierte 1974 mit dem 240 (6 Varianten) und dem 260 (2 Varianten) Weltpremiere. Vom einfachen Fortbewegungsmittel über den Grand Tourismo bis zum Luxusgleiter war für alle etwas dabei. Die Baureihe hatte viele Jobs – und damit auch viele Fans! Sie war so durchdacht und hart im Nehmen, dass die US-Zulassungbehörde den 240 als Referenz für automobile Sicherheit an die Spitze seines Rankings setzte, 1976 und 1991 gleich nochmals.
In den Schwedenpanzer konnte man aber auch auf die Tube drücken: Mitte der 80er fuhr der Volvo 240 Turbo auf der Rennstrecke allen davon. 1985 wurde der Schweizer Rennstall Eggenberger aus Lyss mit den Fahrern Gianfranco Brancatelli und Thomas Lindström sogar DTM-Meister!
40 Jahre SAAB 9000
Der 9000 CC Turbo wurde 1984 vorgestellt und mit Lob und Preisen überschüttet… unter anderem wurde er in Schweden zum Auto des Jahres 1985 und zum innovativsten SAAB aller Zeiten gekürt. Dank quer eingebautem Motor, breiter Spur und langem Radstand ergab sich ein feudales Platzangebot. Das Aussendesign stammte aus der Feder von Giorgio Giugiaro.
Die Instrumente des bis 1998 gebauten Schweden waren von SAABs Flugzeugbau inspiriert und erstmals hintergrundbeleuchtet. Ein mächtiger Turbo, ein Bordcomputer das geniale Schrägheck und ein sagenhaft tiefer Luftwiderstand waren nur einige Merkmale. Neben der Sicherheit faszinierte das bärenstarke Drehmoment von 342 NM bei 1‘800 U/min im SAAB 9000 AERO. Mit dem SAAB konnten zwischen 80 und 120 km/h nicht einmal ein Ferrari Testarossa oder ein Porsche 911 Carrera mithalten.
… und ein extrem seltener JC Indigo 3000
? Nur die Wenigsten kennen diesen Roadster, in Kleinserie von Jösse Car Schweden auf Volvo-Basis (960) gebaut. Von den zwischen 1996 und 2000 gerade mal 44 gebauten Exemplaren war in Buochs das einzige Schweizer Exemplar zu sehen. Mit seinem geringen Gewicht und dem 2.9l-Reihensechser mit 24 Ventilen beschleunigt er in 6.5 Sekunden auf 100 Km/h und hat eine Topgeschwindigkeit von 250 Km/h.
Eintreffen und Pflegen bei leichtem Regen
Veteranen: langsam, aber früh da
Die „Jüngeren“ komplettieren die Ausstellung
Schnecken-Bäckerei und Panorama vom Hotel Rigiblick
Begleiter:innen