Oldie-Treffen Bleienbach: Schwedenautos, aber nicht nur

Text und Fotos: Caspar Türler

Auf dem Areal des Flughafens Bleienbach/Langenthal treffen sich mehrmals im Sommer Freundinnen und Freunde historischer Fahrzeuge – mit vier oder zwei Rädern, manche auch mit drei Rädern und Flügeln! Die Reihe der 2018er-Treffen startete Ende April mit dem Fokus auf skandinavische Fahrzeuge. Das überraschend warme Wetter bewog viele, spontan die Abdeckplane vom Oldtimer zu nehmen. Das Bleienbacher Gelände platzte am ersten Treffensonntag deshalb förmlich aus allen Nähten.

Geschätzte 250 Fahrzeuge von Teilnehmern und Zuschauern drängten sich um die Werkhallen, Hangars und das Restaurant „Flügerli“. Man sah trotz kleineren Wartezeiten hie und da überwiegend strahlende Gesichter. Schliesslich hatte es niemand eilig, man konnte sich ausgiebig an seltenen und speziellen Karossen erfreuen, Speis und Trank war genügend vorhanden und auf der Piste zwischen den Autos und dem nahen Wald röhrten immer wieder Vorkriegs-Doppeldecker und andere Veteranenpreziosen vorbei und schossen gen Himmel.

Dem Aufruf der IG Swiss Volvo folgten zahlreiche Elch-Piloten und gefühlt fast nochmals so viele Saab-Eigner. Mit ihrem auffälligen Design zogen die Old- und Youngtimer der (heute leider nicht mehr existierenden) „besonders besonderen“ Automarke die Blicke vieler hundert Zuschauer auf sich. Wahrscheinlich fühlten sich die Saab auf dem Bleienbacher Flugplätzchen besonders wohl – schliesslich haben sie Aviatik in den Genen: Das Akronym SAAB bedeutet nichts anderes als „Schwedische Flugzeug AG“ (Svenska Areoplan Aktiebolaget). Auf den Veteranen (siehe z.B. zweites Bild unten) sieht man denn auch noch ein Flugzeug.

Zu den „Fremdmarken“ (wie es im Jargon wohl vieler Clubs heisst) kann der Schreibende keine Meinung abgeben. Nur so viel: toll, schön, speziell, umwerfend, liebenswert, faszinierend, kurios, überraschend, typisch, unlogisch, eigenartig, charakterstark, einmalig, herzig, stark, genial, sensibel, charmant, langlebig, überzeugend, anders, spannend, verlockend… aber bleiben wir bei unserem skandinavischen Altblech. All das können wir von unseren Oldtimern auch behaupten – aber erst, wenn man sein Auto richtig gut kennt und pflegt. Dann ist es mehr als ein Fortbewegungsmittel: Etwas wie ein alter, verlässlicher Freund mit der Ruhe einer anderen Zeit, der einen durchs Auf und Ab der Gegenwart begleitet.